Neue Zeckenart in Deutschland entdeckt: Hyalomma

2018 meldete die Universität Hohenheim erste Funde der Hyalomma-Zecke in Deutschland. Diese Zeckenart ist bisher vorwiegend in Südeuropa, Afrika und Asien beheimatet gewesen, wurde jedoch wahrscheinlich über Zugvögel nun auch in unsere Breiten verschleppt. Die Zecke ist zwei- bis dreimal so groß wie unsere hiesigen "Holzböcke" (Ixodes ricinus) und trägt auffallende helle Ringe an den Beinen.

Während unsere heimischen Zecken für Gewöhnlich an Gräsern, Kräutern und Büschen hochklettern und sich dann einfach abstreifen lassen (von vorbeigehenden Tieren oder Menschen), können die Hyalomma-Zecken aus einer Entfernung von bis zu 10 Metern Warmblüter an ihren Ausdünstungen erkennen und diese aktiv über mehrere hundert Meter verfolgen!

In ihrer angestammten Heimat übertragen Hyalomma-Zecken Krankheiten wie das Krim-Kongo-Fieber oder das Arabisch-Hämorrhagische Fieber. Ob und ggf. welche Erreger von Hyalomma-Zecken bei uns übertragen werden, ist noch unklar.

Inzwischen wurden Hyalomma-Zecken auch bei uns auf der Rheinschanz-Insel nachgewiesen!

Um die Ausbreitung und mögliche Gefahren durch die tropische Zeckenart zu erforschen, bittet die Universität Hohenheim um Mithilfe:

 

Festgebissene Zecken wie üblich entfernen mittels Skalpell, Pinzette oder Karte und in einem kleinen fest verschlossenen Behälter schicken an die

 

Universität Hohenheim

Prof. Dr. Ute Mackenstedt

Fachgebiet Parasitologie

Emil-Wolff-Str. 34

70599 Stuttgart

 

Das Bild zeigt eine weibliche Hyalomma-Zecke (Wiki Commons https://en.wikipedia.org/wiki/en:Creative_Commons).